In der Schweiz etwa sind 92,5% der Gesamtfläche unverbaut. Blickt man jedoch auf die Statistik für Siedlungsflächen (PDF), ergibt sich ein anderes Bild: 60% davon sind verbaut, und nur 6,4% der Flächen sind explizite Erholungs- und Grünanlagen. Dabei besitzen Grünräume eine Erholungsfunktion und beherbergen laut verschiedenen Studien mehr Flora und Fauna als ländliche oder forstwirtschaftliche Gebiete.
Diese Grünflächen müssen nicht unbedingt als Parks angelegt sein. Auch begrünte Dächer machen die Stadt attraktiver und helfen zudem, das Problem der «Hitzeinsel Stadt» zu lindern. Durch die flächendeckende Asphaltierung ist dies ein weit verbreitetes Problem. Im Hitzesommer 2015 gab es in der Stadt Zürich ganze 25 Tropennächte, in denen die Temperatur nie unter 20 Grad fiel, während dies im ländlichen Umfeld nur zwei Mal der Fall war. Doch mehr als nur die Temperatur in Städten zu senken, stehen begrünte Dächer und Fassaden für eine Harmonisierung der Stadt mit der Natur. Die Pflanzen reduzieren den CO2-Anteil an der Luft und leisten damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Ausserdem tragen sie zu einem naturnahen Stadtbild bei, welches den Menschen in den Vordergrund stellt.
St. Gallen, nicht mehr als eine Stunde von den meisten Ballungsräumen in der Bodenseeregion entfernt, ist in Hinsicht auf naturnahe Grünräume einzigartig. Mit den Drei Weieren besteht ein Naherholungsgebiet auf dem Freudenberg, welches erst – eine Viertelstunde den Hügel rauf – erklommen werden muss. Einmal angekommen, belohnt der Freudenberg jedoch mit einer unvergleichlichen Aussicht auf die gesamte Stadt sowie den Bodensee. Die Aussicht reicht dabei vom Fürstenland über den Bodensee hinaus bis nach Deutschland und Österreich. Es lohnt sich also, trotz der relativ geringen Dichte und Grösse an Erholungsräumen in der Stadt, sie genauer zu erkunden. Vielleicht lässt sich sogar ein neuer Lieblingsort mitten in der Natur finden?