Der E-Mobilitätstrend ist in aller Munde. Doch darf man nicht vergessen, dass rund 4,5 Mio. Österreicher täglich oder mehrmals pro Woche öffentliche Verkehrsmittel nutzen (Statistik Austria, 2017). Eine Ausweitung der öffentlichen Verkehrsanbindung ist für viele Städte und Länder relevant für die Umsetzung geplanter Ziele bezüglich Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Preise im Vergleich
Nun widmet sich Österreich dem Projekt des 1-2-3-Klimatickets, das bereits 2021 verfügbar sein soll. Die Rechnung ist einfach: Ein Euro pro Tag für ein Bundesland (365 Euro pro Jahr), 2 Euro pro Tag für 2 Bundesländer (730 Euro pro Jahr) und wenn man in ganz Österreich unterwegs sein möchte, 3 Euro pro Tag (1059 Euro pro Jahr). Neben der ÖBB-Österreichcard, die aktuell 1‘964 Euro pro Jahr kostet, wäre das kommende 1-2-3-Ticket auf jeden Fall eine Vergünstigung.
Die Schweiz bietet beispielsweise das SBB-Generalabo für umgerechnet rund 3‘500 Euro an. Im direkten Vergleich zur ÖBB-Österreichcard ist das ein vermeintlich teures Ticket, doch umfasst die Schweizer Variante, von Bus und Bahn bis hin zum Schiff, alle öffentlichen Verkehrsmittel.
Vernetzte Infrastruktur am wichtigsten für Erfolg
Günstigere Preise allein sind aber nicht ausschlaggebend. Für Menschen, die die Öffis nutzen und sogar darauf angewiesen sind, sind gute Verkehrsanbindungen zwischen Bus und Bahn, mehr Park&Ride Möglichkeiten und kürzere Intervalle bei Stoßzeiten unverzichtbar und machen die Öffis noch attraktiver. Das bedeutet, es muss mehr Angebot geschaffen werden, um mehr Nachfrage zu generieren. Vor allem in peripheren ländlichen Gegenden muss eine vernetzte Infrastruktur, die umweltschonende Mobilität einfach und praktisch macht, ausgeweitet werden. Öffentliche Mobilität soll komfortabel, preiswert und schnell sein und ist wohl die vielversprechendste Verkehrslösung für die Zukunft. Die Idee des 1-2-3-Tickets selbst ist nicht neu, bringt aber hoffentlich erneut den Stein ins Rollen, um verlockende, bedürfnisorientierte Angebote für Öffi-Nutzer zu entwickeln und populär zu machen.
Spannender Beitrag!