Steuern für die Zukunft
Wenn sich Schüler*innen für Wirtschaft interessieren, ist eine weiterführende Ausbildung im Bereich der Betriebs- oder Volkswirtschaft naheliegend. Doch auch wenn lieber ein handwerklicher Beruf gewählt wird, gibt es eine Gemeinsamkeit: Steuern müssen alle bezahlen. Laut einer Studie der Weltbank ist die Steuererklärung für deutsche Unternehmen – gemessen am zeitlichen Aufwand – mehr als dreimal so hoch wie in der Schweiz.
Um in der Lage zu sein, eine Steuererklärung korrekt auszufüllen und die Bedeutung der einzelnen Punkte besser zu verstehen, wäre das Behandeln dieser Thematik in den höheren Schulstufen sicher hilfreich und zielführend. Denn die Eltern, als erste Anlaufstelle, sind teils selbst überfordert. Sich einen groben Überblick über die Steuerthematik zu verschaffen, angeleitet durch erfahrenes Lehrpersonal oder durch Gastvorträge von externen Experten, kann auch ein Startvorteil für das spätere Arbeitsleben sein.
Digitalkompetenz als Schlüssel für die Zukunft
Während die Welt stetig digitaler wird, scheint die Bildung noch hinterher zu hängen. Jugendliche sind zwar top im Umgang mit TikTok, YouTube und Co., haben aber bereits Schwierigkeiten, die Informationen zu bewerten. Bei solch dynamischen Informationsflüssen lauert die Gefahr, Fake News nicht zu erkennen. Das europäische Kompetenzmodell DigComp gibt bereits einen Rahmen vor. Die Umsetzung an den Schulen sollte aber dringend in viel grösserem Ausmass erfolgen. Neben der Verbesserung der technischen Infrastruktur, die beispielsweise in Österreich in kleinen Schritten bereits erfolgt, ist auch die Weiterbildung des Lehrpersonals ein wesentlicher Punkt. Nur wenn sich Lehrende mit der Thematik beschäftigen und diese auch verstehen, können Inhalte an die Schüler*innen fachkundig weitergegeben werden.
Digitale Kompetenzen, dabei vor allem die kritische Reflexion der schier endlosen Informationsflüsse, sind eine Schlüsselfähigkeit für die Zukunft, die nicht auf die lange Bank geschoben gehört. Es lassen sich zahlreiche Best Practice Beispiele finden, die bereits die ersten erfolgreichen Schritte hinsichtlich Schule der Zukunft gewagt haben.
Besonders der Ansatz „Gamification“ könnte in unseren Schulen grossen Anklang finden. Spielerisches Lernen mit Methoden, die die Kinder und Jugendlichen sowieso in ihrer Freizeit anwenden, kann Lehrkräften helfen, den Unterricht progressiver zu gestalten.
Die Kombination aus fortschrittlichem Lehrplan, innovativen Lehrmethoden und Optimierung der technischen Gegebenheiten könnte den alten Spruch wiederbeleben: Non scholae, sed vitae discimus – oder einfach „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“