Identität und soziale Fragen sind eng miteinander verknüpft. Was versteht man unter (gemeinsamer) Identität? Kurz gesagt, nichts anderes als ein bestimmtes Merkmal mit anderen zu teilen, und dass dieses Merkmal ein grundlegender Faktor in der Lebensausrichtung ausmacht wie z.B. die Zugehörigkeit einer Religion, einer Sprache oder einem Geschlecht. Identität verringert somit die Komplexität und ordnet die Welt.
Herausfordernd wird es, wenn die Vielfalt Minderheiten Platz gibt und Individualismus zu gesuchten Abgrenzungen führt. Eine Gesellschaft funktioniert aber nur, wenn auf niemanden heruntergeschaut wird. Das ist der Wesenskern einer guten politischen Arbeit. Es geht um Würde und um Respekt. Letztlich resultiert daraus der soziale Frieden.
Im Bodenseeraum – in der Vierländerregion – findet sich eine solche Kultur des Respekts. Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) arbeitet seit Jahren an einer regionalen Identität im Bodenseeraum. Dieser Region gemeinsam sind die deutsche Sprache, ein geteiltes kulturelles und historisches Erbe und das Verständnis für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Nächstes Jahr feiert die IBK ihr 50-jähriges Bestehen – wahrlich ein Grund zu feiern und sich dieser wertvollen Arbeit bewusst zu werden.