SichtWeisen

Kommentar: Gender

Wann ist ein Mann kein Mann? Richtig, wohl eine Genderthematik. Grob gesagt unterteilt sich der Diskurs rund um Gender einerseits in „Gendermainstreaming“, womit der Abbau von Diskriminierungen gegenüber Frauen angestrebt wird, und „Gender Diversity“ andererseits. Mit Letzterer sollen Benachteiligungen von Nicht-Heterosexuellen zurückgedrängt werden. Beide Anliegen eröffnen Raum für Diskurs:
Geht mit Gender ein Gesellschaftswandel einher? Führt Gender zu verfestigten Veränderungen, die neues Verhalten und veränderte Denkweisen erzeugen?

Individualismus und Vielfalt prägen die heutige Gesellschaft. Jede*r entscheidet selbst, wie sie oder er leben möchte, und welchen beruflichen Weg sie oder er einschlägt. Heute besteht für die Geschlechter die Freiheit, viele Chancen und Wege der Selbstverwirklichung in allen Lebensbereichen zu ergreifen.

So hängt der Wandel der Familie auch mit dem Wandel der Geschlechterrollen zusammen: Frauen gehen vermehrt arbeiten; die Rolle der Frau ist nicht mehr ausschließlich auf Erziehung und Haushalt beschränkt. Dadurch, dass immer häufiger beide Partner arbeitstätig sind, spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine immer größere Rolle. So weit so gut. Bei den Themen Frauenquote, Geschlechtsbezeichnung und Gendersprache beginnt es schwieriger zu werden.

Tatsächlich ist gegenderte Sprache und die Diskussion um die Frauenquote ein Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins von Frauen bzw. die Anerkennung gewandelter gesellschaftlicher Realitäten. Aber wird das Geschlecht zu einem Auslaufmodell? Führen Vielfalt und Individualismus zu einer homogenen, aber geschlechtsindifferenten Gesellschaft? Unabhängig davon wie diese Frage beantwortet wird, wird sich die Gesellschaft durch Gender verändern.

Daher bin ich der Meinung, dass es nicht zur Debatte steht, ob wir Vielfalt und Individualismus gut finden, sondern wie wir damit umgehen.

Der SichtWeise
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Unter «SichtWeisen» werden relevante (Zukunfts)Themen von sechs JungjournalistInnen professionell aufgearbeitet. «Next Generation Bodensee» möchte mit diesem Projekt der nächsten Generation im IBK-Raum eine politische Stimme geben.

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