Wie formuliert es einer der Jungautor*innen so treffend: «Um die demografische Transformation erfolgreich zu meistern, braucht es neue soziale und ökonomische Rahmenbedingungen und auch mental einen neuen Zugang zum Altern.» Die herkömmlichen Altersbilder haben ausgedient.
Wir werden älter – und sind biologisch doch jünger. Immer mehr «jung gebliebene Alte» lassen neue Lebenswelten entstehen. Der allgegenwärtige Demografie-Trend treibt die Entwicklungen in Bereichen wie Erholung, Freizeit, medizinische Spezialgebiete, Medikamente oder Pflege an. Die daraus entstehende «neue Alterskultur» lässt die Grenzen zwischen den Generationen zunehmend verschwimmen und das Alter bedeutet für viele Menschen nicht mehr wie früher das Ende, sondern ein neuer Anfang.
Die Bodenseeregion, die durch ihre hohe Lebensqualität für ältere Menschen attraktiv ist, wird sich stärker und intelligent mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Vor allem die Politik muss sich dieser Thematik stellen und die Rahmenbedingungen definieren. Senior*innen werden zunehmend zu Schlüsselfaktoren der Wirtschaft. Nicht nur die längere Lebenszeit und Gesundheit, sondern auch die wachsende Grösse der Personengruppe in der Gesellschaft selbst, sprechen dafür.
Die «Silver Society» begründet einen eigenen langfristigen Demografie-Trend. Dadurch ist eine nachhaltige Finanzierung der Renten- und Sozialversicherungssysteme in vielen alternden Staaten bislang nicht sichergestellt, die politische Kraft verschiebt sich Richtung ältere Generation und der Umgang mit den «Alten» in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz muss und wird ein anderer werden.
Der SichtWeise