SichtWeisen

Kommentar: Die Verbreitung von Meinungen

Medien haben ihre Faszination. Vor nicht allzu langer Zeit war die Medienlandschaft ziemlich übersichtlich. Die Distribution von Inhalten war unausweichlich mit Kosten verbunden. Dies machte es für neue oder sich fernab der gängigen Ansichten bewegende Ideen mehr als schwierig sich zu verbreiten. Um als relevant wahrgenommen zu werden, galt es entsprechende Hürden zunehmen.: Wer kommunizieren wollte, musste sich finanzieren können.

Nicht einmal das Internet per se änderte etwas an dieser traditionellen Konstellation. Es sollte bis zur Etablierung der sozialen Medien und Messenger-Dienste dauern, ehe sich die heutige Situation einstellte. Und damit stehen wir aktuell vor einer anderen unbestreitbaren Tatsache:

Nie ist es für einen Gedanken, eine Idee, leichter gewesen, die kritische Grösse des Gehörtwerdens oder gar des Einflussnehmens zu überschreiten.

Die Verteilung von Information ist kosten- und grenzenlos geworden. Und Dank der Möglichkeit, Inhalte zu teilen, kann die Verbreitung exponentielle Ausmasse annehmen, von denen man im analogen Umfeld nicht einmal zu träumen wagte.

«Content is King» ist zu einem geflügelten Wort geworden. Der Inhalt trägt sich selber weiter und nicht das einstmals kostenpflichtige Medium. Wobei die Kraft des Inhaltes weniger von dessen Qualität, Wahrheitsgehalt oder wissenschaftlicher Abstützung erzeugt wird, sondern zu einem grossen Teil von dessen Unterhaltungswert. Und genau hier dürften diejenige, die Fakten und gesichertes Wissen verbreiten wollen, auf dem falschen Fuss erwischt worden sein.

Jede Meinung zählt. Aber Meinungen werden von Fakten und Wahrheiten immer weniger unterschieden. Oder anders gesagt, sie werden ihnen immer öfter gleichgestellt. Denn richtig ist, was gefällt und jede*r findet immer das, was er oder sie für richtig, wahr und unterstützendwert erachten will. Vielleicht Zeit um-zu-denken und um wieder kritischer mit-zu-denken!

DER SICHTWEISE

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Unter «SichtWeisen» werden relevante (Zukunfts)Themen von sechs JungjournalistInnen professionell aufgearbeitet. «Next Generation Bodensee» möchte mit diesem Projekt der nächsten Generation im IBK-Raum eine politische Stimme geben.

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