Die neusten Artikel zur Meinungsbildung bei SichtWeisen zeigen auf: Es besteht bei der Meinungsbildung eine grosse Gefahr, in der eigenen Filterblase eingekapselt zu werden und andere Meinungen konsequent zu ignorieren. Dies hilft uns zwar, mit kognitiven Dissonanzen und der Schwierigkeit von anderen Meinungen zurechtzukommen. Doch diese komplett auszublenden, birgt ein ganz eigenes Gefahrenpotential.
Dass man vernünftig miteinander über kontroverse politische Themen spricht, kommt immer seltener vor
Schon heute bilden sich Gräben in der Gesellschaft; in den USA sind sie mit Demonstrationen und öffentlichen Auseinandersetzungen innerhalb der politischen Lager besonders ausgeprägt. Doch auch in der Bodenseeregion zeigt sich die Gesellschaft, zumindest in einer subjektiven Betrachtung, immer gespalteter – dass man vernünftig miteinander über kontroverse politische Themen spricht, kommt meiner Erfahrung nach immer seltener vor. Schnell wird zu Vorwürfen und Pauschalisierungen gegriffen.
Man sollte sich auch Meinungen ausserhalb der eigenen Filterblase anhören
Es gehört aber zu einer gesunden Debattenkultur, einander zuzuhören und auch andere Meinungen zuzulassen. Wird man nur mit ähnlichen Meinungen konfrontiert, gefördert durch Mechanismen der sozialen Medien, dann sind extremere Positionen innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses und der Politik die logische Folge. Deshalb sollten auch Meinungen ausserhalb der eigenen Filterblase angehört werden. Nur so finden wir wieder zu einem ausgeglichenen Diskurs, an dem alle teilhaben können und der durch seine Dynamik auch neue Gruppen mit einbezieht.