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SichtWeisen | Die jungen Alten- und was sie für den Tourismus bedeuten

Die jungen Alten- und was sie für den Tourismus bedeuten

Die Menschen werden zumindest in hochentwickelten Ländern unter anderem dank den Entwicklungen in der Medizin immer älter und fühlen sich dabei immer später alt. Dies beeinflusst auch ihre Art Ferien zu machen.

In der Schweiz wurde das Rentenalter für Männer seit der Einführung der AHV 1948 nie verändert, bei den Frauen waren die Anpassungen auch nur gering. Die Lebenserwartung ist jedoch seit 1948 um zehn Jahre gestiegen. 2016 war die sogenannte «Lebenserwartung in guter Gesundheit» im Schnitt bei 73,5 Jahren. Das sind also statistisch über acht Jahre in Pension mit guter Gesundheit und in der Schweiz auch oft mit genügend Vermögen auf der Seite. Dies ist eine neuere Entwicklung, welche auf enorm viele Lebensbereiche Einfluss hat. Darunter fällt auch der Tourismus.

Pensionierte Tourist*innen werden mehr

Quelle

Schon heute sind pensionierte Menschen ein wichtiger und zahlungskräftiger Strang im Tourismus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) prognostiziert, dass der prozentuale Anteil von Urlauber*innen, welche über 60 Jahre alt sind, bis 2025, von 30 auf 36 % steigen wird. Es steigen nicht nur die Zahlen der Rentner*innen im Bereich Tourismus, auch deren Ansprüche verändern sich. So beschreibt das Wort «Un-Ruhestand», das Bedürfnis, aber auch die Möglichkeit, auch in der Pensionszeit noch sehr aktiv zu bleiben und viel zu erleben. Mit «Downaging» wird das Gefühl beschrieben, wenn man sich nicht alt fühlt, obwohl die Gesellschaft einen in eine entsprechende Altersklasse einordnet. Mit einer grossen Lebenserfahrung kommen hohe Ansprüche an die Qualität der Erlebnisse, im Gegenzug ist die Bereitschaft mehr dafür zu bezahlen auch deutlich höher als bei jungen Tourist*innen.

Tourismusregionen müssen sich anpassen

Der Tourismusverband Franken hat zum demografischen Wandel im Tourismus bereits 2011 eine Publikation veröffentlicht. Dort wurde der Fokus auf Themen wie E-Mobilität, Barrierefreiheit, aber eben auch auf Qualität gelegt.

Wenn man sich selbst noch jung und aktiv fühlt, wird man wohl kaum eine «gemütliche Bootsfahrt für Senior*innen» buchen. Action, aber auch Genuss auf hohem Niveau, könnten zwei Dinge sein, welche in Zukunft noch stärker nachgefragt werden. Tourismusregionen, wie dies auch die Bodenseeregion eine ist, tun gut daran, sich auf die neuen «Alten» einzustellen, um den Megatrend der Silver Society nicht zu verschlafen und im Vergleich zu anderen Regionen am Ende «alt auszusehen».

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Judith Ebnöther

Judith Ebnöther (21) ist für ihr Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaften in die Bodenseeregion gezogen. Ihre Interessen sind extrem vielfältig und so möchte sie mit ihren Texten Ideen und Ansichten von verschiedensten Menschen und Thematiken beleuchten.

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SichtWeisen – ein Projekt der IBK

Unter «SichtWeisen» werden relevante (Zukunfts)Themen von sechs Jungjournalist*innen professionell aufgearbeitet. «Next Generation Bodensee» möchte mit diesem Projekt der nächsten Generation im IBK-Raum eine politische Stimme geben.